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Buchtipps

Eins gleich vorweg: dieser Roman ist nicht leicht zu lesen. Damit meine ich, dass Leser, die ein Problem mit dem Lesen von Dialekten oder ähnlichem haben, sich mit diesem Buch schwer tun werden. Denn in diesem grandiosen Roman des übrigens sehr produktiven, afroamerikanischen Schriftstellers Percival Everett ist die Sprache der Sklaven ein elementares Stilmittel: es geht darum, den Weißen zu geben, was sie wollen. Das heißt auch, in eine Sklavensprache zu verfallen, sobald sie in der Nähe sind.

„Egal, ob es stürmt oder ganz ruhig ist, die Wellen treffen das Land immer im gleichen Rhythmus. Und wenn du Angst hast oder traurig bist, musst du mit dem Meer atmen“. June erinnert sich, seit sie denken kann, an diesen Satz ihres Großvaters Konrads. Worauf dieser aber zurückzuführen ist, erfährt sie erst nach seinem Tod.

In „Terra di Sicilia“ erzählte uns Mario Giordano, basierend auf der Figur seines Urgroßvaters, die eindrucksvolle und wechselhafte Lebensgeschichte des deutsch-sizilianischen Patriarchen und Zitrusfrüchte-Großhändlers Barnaba Carbonaro. Eine packende, sprachgewaltige Familiensaga, die von Sizilien nach München reichend ein ganzes Jahrhundert voller Wunder, Eifersucht, Liebe, Hass und Aberglauben umspannte und ganz um die Geschicke des Patriarchen kreiste.

Amerika in den 1980er Jahren: William wächst als Einzelkind in einem sehr lieblosen Zuhause auf. Einzig beim Basketball erfährt er Aufmerksamkeit und Zuwendung. Er wird immer besser und spielt irgendwann so gut, dass er ein Stipendium in Chicago erhält, wo er Julia Padavo kennen lernt, die mit ihren Eltern und ihren drei Schwestern in der Nähe wohnt. Sie verlieben sich und William wird sofort und aufs herzlichste in die Familie aufgenommen und erfährt zum ersten Mal Zusammenhalt und ein Zugehörigkeitsgefühl.

Zum Friseur gehen? Welches Kind tut das schon gern. Der kleine Berthold jedenfalls würde sich nie freiwillig die Haare schneiden lassen. Bis ihn seine Mutter eines Tages zum ‚Friseur am Zoo‘ mitnimmt. Und da staunt der Junge. Statt auf Stühlen sitzen die Kinder auf lebendigen Tieren, einem Pony, einem Esel, sogar auf einem kleinen Elefanten. Für Berthold ist gerade das grunzende Schwein in der Ecke frei – und was passiert, als er sich darauf setzt, ist wirklich haarsträubend.